Ritzelabzieher

Beim Abziehen eines Ritzels vom Motor hat sich dieses als hartneckig erwiesen und meinen antiken Ritzelabzieher ziemlich deformiert. Also musste was neues her. Beim stöbern im Netz fand ich dann auf der Seite von Carrera4Fun (mal wieder ;) ) die Anleitung einen Ritzelabzieher aus einer Mutter zu basteln. Also in den Keller und nach den benötigten Teilen gesucht:
1. ein Sechskantmutter M16 aus V2A-Stahl (V2A rostet nicht und ist extrem hart)
2. eine Inbusschraube M6x30
3. eine Edelstahl Popniete

So, dann gings los. Die Mutter in den Schraubstock eingespannt und angefangen eine Aussenseite der Mutter runterzufeilen. Dabei erwies sich der Edelstahl als ziemlich störrisch. Aber mit Geduld und Spucke gibt auch der härteste Stahl nach. Die Mutter habe ich dann auf ein Aussenmaß von ca. 21,5mm runtergefeilt. Dann gings innen weiter. Mit einer kleinen Vierkantfeile habe ich dann von innen, auf der schon schmal gefeilten Seite, so viel
Material abgetragen, bis nur noch etwas ein Steg von 1mm übrig geblieben ist. Danach mit einer Eisensäge mittig den Steg durchgesägt und mit dem Dremel und einer Trennscheibe den Spalt auf die dicke der Motorachse aufgeweitet (ca. 2mm). Jetzt musst nur noch auf der gegenüberliegenden Seite ein Loch gebohrt werden und ein M6 Gewinde reingeschnitten werden. Dazu die Mutter in eine Ständerbohrmaschine einspannen und mit einem 5er Bohrer das Loch gebohrt. Zum Schluss mit einem Satz M6er Gewindebohrer das Gewinde reingeschnitten. Damit war der erste Teil fertig. Ritzelabzieher_01
Ritzelabzieher_02

Das Gegenstück dazu war dagegen nur noch eine Fingerübung. Die Inbusschraube senkrecht in den Schraubstock der Ständerbohrmaschine eingespannt und ein Loch gebohrt, das der Dicke des verwendeten Austreibdorns entspricht. Ich habe dafür den oberen Stift einer Edelstahl-Popniete verwendet, da dieser auch extrem hart und biegfest ist. Das Loch habe ich etwa 1cm in die Schraube gebohrt, damit der Stift auch fest sitzt. Der Stift der Popniete ist 1,5mm dick, dementsprechend habe ich auch das Loch mit einem 1,5mm Bohrer gebohrt. Den abgesägten Stift hineingesteckt und mit einem kleinen Hammer vorsichtig in die Schraube gehämmert.

Kleber war dabei unnötig, da der Stift fest in der Schraube steckt. Zum Schluss habe ich den Stift auf eine länge von ca. 8-9mm gekürzt. Das reicht locker aus um die Ritzel von den Motorwellen zu bekommen. Das Ende hab ich dann noch etwas rund gefeilt, damit, die Verletzungsgefahr minimiert wird und sich der Dorn auch gut auf der Motorwelle aufsitzt beim Abziehen des Ritzel. Wer will kann sich dann noch die Mühe machen und durch den Inbus-Schraubenkopf ein Loch bohren und eine passende Achse (z.B. ein Stahlachse für Slotcars) einkleben. Somit hat man dann auch einen guten Hebel zum drehen. Ich nehme einfach einen Inbus-Schlüssel, um die Ritzel abzuziehen. Ritzelabzieher_03
Popniete Hier nochmal ein Bild der verwendeten Popniete. Einfach den oberen Teil abschneiden und schon hat man einen extrem stabilen Austreibedorn.

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